Wir werden uns an einem Tag der Naturkosmetik widmen und Salben oder Shampoos herstellen, die man auch wirklich benutzen kann. Die Mädchen sollen …
… die Erfahrung machen, wieviele der Inhaltsstoffe vor der eigenen Nase wachsen. Dazu möchten wir Euch einladen, etwas mehr über die Produkte unserer späteren Kreationen zu erfahren.
Brennnesseln
(Urtica dioica L.)
Sie gehört zur Familie der Brennnesselgewächse (Urticaceae) und zählt zu bekanntesten heimischen „Unkräutern“. Fast jeder hat sich schon einmal an ihr „verbrannt“, wobei bei Berührung die glasartigen Brennhaare abbrechen und das Nesselgift auf der Haut harmlose, aber brennende Rötungen und Schwellungen erzeugt.
Die Brennnessel wächst fast weltweit an Flussufern, in Gärten, an Schuttplätzen und Wegesrändern und blüht von Juli bis Oktober. Das Kraut wird den ganzen Sommer über gesammelt und danach im Schatten getrocknet.
Schon im Altertum war die Heilwirkung der Brennnessel bekannt und auch die Kräuterbücher des Mittelalters erwähnen ihre positiven Eigenschaften ausführlich. Ihre Heilwirkung als Tee reicht von Blutreinigung, Entschlackung und Entgiftung bis zur Behandlung von Harnwegs- und Nierenentzündungen und Rheuma. Die jungen Triebe der Brennnessel können zu Salaten oder Spinat verarbeitet werden. Außerdem kann man daraus pflegendes Haarwasser und Haarshampoo herstellen. Nicht zu vergessen ist die Wirkung des Brennnesselsuds gegen Pflanzenschädlinge oder als Düngemittel – und das völlig biologisch!
Als Mahlzeit sind die Brennnesseln sehr beliebt bei vielen Schmetterlingsraupen, daher sollte man immer ein kleines Eckerl dieses „Unkrauts“ im Garten stehen lassen!
Ringelblume
Calendula officinalis)
Der Name der Ringelblume leitet sich von den stark „geringelten“ Samen ab. Schon im Mittelalter schwörte Hildegard von Bingen auf die Heilkraft der von ihr genannten „Ringula“. Sie ist nicht nur als Heilpflanze bekannt, sondern bereichert so manchen Ziergarten mit seinen leuchtend gelb-orangen Blüten. Früher diente die Ringelblume den Bauern als sogenannter „Wetterprophet“ da sie ihre Blüten zusammenfaltet, wenn Regenwetter droht.
Die einjährige Pflanze aus der Familie der Korbblütler wird im April frisch ausgesät. Sie wächst auf jedem Gartenboden in der Sonne wie im Halbschatten und wird bis zu 50 cm hoch. Später sät sich die Pflanze von selbst aus. Ihre Blüten und Blätter werden von Juni bis Oktober gesammelt und frisch oder in getrocknetem Zustand verarbeitet.
Die Ringelblume findet aufgrund ihrer abschwellenden, antibakteriellen, pilztötenden und reinigenden Eigenschaften in Salben und Umschlägen gerne Verwendung. Aber auch innerlich als Tee oder Tinktur angewendet, wirkt sie unter anderem gegen Magen- und Darmstörungen, Brechreiz, Verstopfung und Menstruationsbeschwerden.
Die Blüten und frischen Blätter der Ringelblume bringen auch Abwechslung und Farbe in den Speiseplan. In Salaten, Suppen und auf Brotaufstrichen geben sie eine farbige und frische Note.